Luftfracht ist integraler Bestandteil einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik
Frankfurt am Main, 03. Februar 2025 – Der aircargo club deutschland (acd) eröffnete das Jahr am 28. Januar 2025 beim Neujahrsempfang und anschließender Jahreshauptversammlung in den Räumlichkeiten des Airport Club Frankfurt. Neben einer Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung des vergangenen Jahres stand insbesondere die Zukunft des Luftfrachtstandorts Deutschland im Fokus.
In seinem Vortrag stellte Alexander Klay, Pressesprecher und Koordinator für Luftfracht beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e. V. (BDL), die aktuelle Wettbewerbssituation dar. Dabei machte er deutlich, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland sowohl im Passagier- als auch im Frachtbereich zunehmend unter Druck gerät. „Unausgewogene EU-Regularien sowie steigende staatliche Standortkosten in Deutschland haben zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung geführt. Passagierströme verlagern sich vermehrt auf Nicht-EU-Drehkreuze. Dies schwächt die Anbindung wichtiger Wirtschaftsregionen und den gesamten Standort Deutschland“, betonte Klay.
Trotz dieses Drucks zeigt die Luftfrachtbranche in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 eine leichte Erholung. Das Luftfracht-Aufkommen an den deutschen Flughäfen ist mit insgesamt 2,4 Millionen Tonnen nur ein Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019, nachdem die Frachtmenge im Vorjahr noch um drei Prozent unter diesem Wert lag. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg am Flughafen Frankfurt, wo die verladenen Luftfrachtmengen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,6 Prozent zugenommen haben. Auch am Flughafen Leipzig/Halle wächst der Frachtumschlag um 2,1 Prozent. Allerdings verzeichnen einige Flughäfen, wie Köln/Bonn (minus 8,3 Prozent) teils deutliche Rückgänge im Frachtgeschäft.
Prof. Dr. Christopher W. Stoller, Präsident des acd, formuliert klare Forderungen an die Politik: “Wir brauchen eine Bundesregierung, die den strategischen Wert der Luftfracht erkennt und entsprechend handelt. Eine nachhaltige Standortpolitik muss die Luftfracht als integralen Bestandteil der deutschen Wirtschaftspolitik verstehen.”