Fachkräftemangel

Fachkräftemangel

Fachkräftemangel in der Luftfracht führt zu Wettbewerbsnachteilen

Der Fachkräftemangel stellt eines der größten Geschäftsrisiken für Unternehmen dar und zählt gleichzeitig branchenübergreifend zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Dies betrifft auch die Logistik- und Luftfahrtbranche und damit im besonderen Maße auch den Luftfrachtsektor.

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ging die Zahl der Beschäftigten in der Luftfahrt zwischen 2019 und 2021 um rund vier Prozent zurück. Bei Servicekräften gab es einen Rückgang von 6000 Beschäftigten, dazu kommen 1200 Bodenkräfte im technischen Luftverkehrsbetrieb. Allein an deutschen Flughäfen fehlen der IW-Studie zufolge derzeit also rund 7200 Fachkräfte. Hinzu kommen fehlende Fachkräfte bei Fluggesellschaften, Frachtunternehmen und Dienstleistern. Der Logistiksektor steht ebenfalls vor dem Problem fehlender Fachkräfte. Nach einer Befragung des ifo Instituts aus dem Jahr 2022 sehen sich fast 60 Prozent der Speditions- und Logistikunternehmen durch den Fachkräftemangel in ihrer Geschäftstätigkeit massiv gebremst. Darüber hinaus fehlen in Deutschland inzwischen etwa 80.000 qualifizierte Berufskraftfahrer, was sich ebenfalls negativ auf Luftfracht-Lieferketten auswirkt.

Der Fachkräftemangel hat damit Einfluss auf die Effizienz und den Betrieb des gesamten Luftfrachtsektors. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Viele Arbeitskräfte haben sich während der Pandemie beruflich umorientiert, sind in Rente gegangen oder wurden entlassen. Gleichzeitig konnten Stellen nicht nachbesetzt werden, denn auf dem Arbeitsmarkt gibt es derzeit keine Reserven, um die Lücken zu füllen. Dieser Engpass wird in den kommenden Jahren zunehmend zum Problem, denn die Nachfrage nach Luftfracht ist beispielsweise durch den wachsenden E-Commerce ungebremst. Politische Themen, wie der Handelsstreit zwischen den USA und China, der Brexit und aktuell der Ukrainekrieg, verschlimmern den Personalnotstand weiter.