acd fordert sachliche Debatte über Emissionen im Luftverkehr
Frankfurt am Main, 03. März 2025 – Bei der jüngsten Veranstaltung des acd haben die Teilnehmer über die Berechnung von Verkehrsemissionen und die Auswirkungen auf verschiedene Verkehrsträger diskutiert. Das schlechte Image des Luftverkehrs in der Öffentlichkeit ist bekannt – und schließt auch Cargo-Flüge mit ein. Dabei sind Luftfrachtflüge essenziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Der acd setzt sich dafür ein, dass bei Umwelt-Themen faktenbasiert und unvoreingenommen über Frachtflüge diskutiert wird und fordert eine realistische Betrachtung – auch auf Seiten der Mobilitätspolitik.
„Die Luftfrachtbranche wird, wie die gesamte Luftfahrt, häufig in die ,Schmuddelecke‘ gedrängt“, so Dr. Klaus Radermacher, auf der acd-Veranstaltung Ende Februar. Dr. Radermacher ist ein anerkannter Mobilitätsexperte und Berater mit über 35 Jahren Erfahrung in der Branche. In seinem Gastbeitrag erklärte er, warum die Luftfahrtbranche seiner Meinung nach besser abschneidet, als ihr Ruf vermuten lässt. „Die derzeitigen Berechnungsmodelle der Emissionen greifen zu kurz, da sie wichtige Faktoren nicht ausreichend berücksichtigen. Die CO₂-Emissionen beim Bau und Erhalt der Straßen- und Schieneninfrastruktur werden oft ignoriert – dabei entfallen sie in Luftfahrt und Seeschifffahrt gänzlich, da keine Wege-Infrastruktur benötigt wird. Eine systematische und vollständige Erfassung ist zwingend erforderlich, um die tatsächlichen Auswirkungen des Verkehrs korrekt abzubilden. Alle Komponenten eines Verkehrssystems müssen in ihrer CO2-Bilanz betrachtet und in Summe auf die jeweilige Verkehrsleistung umgelegt werden.“, betonte er.
Prof. Dr. Christopher W. Stoller, Präsident des acd, forderte eine realistische und faire Betrachtung der Luftfrachtbranche: „Die neue Bundesregierung muss anerkennen, dass die Luftfracht essenziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist. Es geht nicht um Bevorzugung, sondern um eine sachliche und faire Bewertung der Vorteile, die dieser Sektor bietet – wir fordern eine Entideologisierung der Branche.“ Der acd schlägt einen runden Tisch mit führenden Verkehrsverbänden vor, um die wichtigen Themen auf Augenhöhe zu diskutieren.