Frankfurt am Main, 18. Mai 2021 – Air France KLM-Cargo gehört zu den führenden und nachhaltigsten Frachtfluggesellschaften Europas. Doch die COVID-19-Krise traf auch den französisch-niederländischen Carrier hart. Beim Aircargo Club Deutschland berichtete Adriaan den Heijer, Executive Vice President bei Air France KLM-Cargo, wie es die Luftfrachtgesellschaft geschafft hat, die Krise zu meistern und wie sie sogar dazu beigetragen hat, die Nachhaltigkeitsziele weiter voranzutreiben.
Laut der International Air Transport Association (IATA) wird die Luftfracht 2021 für die Airlines eine deutlich wichtigere Rolle spielen als vor der Pandemie. Der Weltluftfahrtverband rechnet damit, dass durch Fracht rund ein Drittel der globalen Umsätze der gesamten Luftfahrtindustrie erzielt wird. Doch auch der steigende Frachtbedarf kann die Verluste durch die COVID-19-Pandemie nicht ausgleichen, weshalb scharfe und sehr selektive Entscheidungen bei den erforderlichen Investitionen getroffen werden müssen.
Trotzdem sieht Adriaan den Heijer, Executive Vice President bei Air France KLM-Cargo, in der Coronakrise eine Chance für mehr Nachhaltigkeit in der Luftfahrt. Die Air France-KLM Group gehört zu den führenden Luftfahrtunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit. So setzt sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele, um ihren CO2-Fußabdruck bis 2030 weiter zu reduzieren. Dazu zählen beispielsweise die Verringerung des CO2-Ausstoßes im Vergleich zu 2005 um 50 Prozent sowie ein CO2-neutraler Betrieb am Boden.
Auch im Hinblick auf nachhaltige Flugzeugtreibstoffe wolle die Air France KLM Group Vorreiter sein. So investiert Air France KLM-Cargo in die Herstellung von Sustainable Aviation Fuel (SAF), um den CO2-Ausstoß zu verringern und somit zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. SAF werden synthetisch aus Biomasse hergestellt und stoßen bis zu 75 Prozent weniger CO2 aus als herkömmliches fossiles Kerosin – sie sind jedoch bisher auch zwei- bis dreimal so teuer.
Seit Anfang des Jahres können Spediteure und Verlader dank des SAF-Programms von Air France KLM-Cargo die Entwicklung und Produktion von SAF unterstützen und so den CO2-Fußabdruck ihrer Sendungen reduzieren. Als erster Kunde ist der Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel dem Programm beigetreten. Damit wird die Fracht auf der Strecke Los Angeles – Amsterdam nun ausschließlich an Bord von Frachtern transportiert, die zu 100 Prozent mit nachhaltig erzeugtem Bio-Kerosin betrieben werden. Mit Bolloré Logistics und Koppert Biological Systems folgten inzwischen bereits zwei weitere Partner für das Programm.
„Die Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks mit Hilfe von Flottenmodernisierung, verbesserter betrieblicher Effizienz und SAF spielt eine wesentliche Rolle in unserem Bestreben, die Luftfracht nachhaltiger zu gestalten. Mit dem SAF-Programm können wir uns mit Verladern und Spediteuren zusammentun, die unser Engagement für Nachhaltigkeit teilen. So wird SAF zu einem günstigeren Preis breiter verfügbar und konkurriert mit herkömmlichem Kerosin. Klimafreundlicher Luftverkehr lässt sich nur mit der Unterstützung aller Branchenbeteiligten erfolgreich umsetzen“, sagt Adriaan den Heijer, Executive Vice President bei Air France KLM-Cargo.
„Für einen klimafreundlichen Flugverkehr sind vor allem neue Technologien und nachhaltigere Treibstoffe notwendig. Das erfordert gewaltige Investitionen, die wegen der Folgen der Coronapandemie für die Branche schwer zu stemmen sind. Es ist gut zu sehen, dass das Thema trotzdem von großen Frachtgesellschaften wie Air France KLM-Cargo oder Lufthansa Cargo vorangetrieben wird. Doch die Politik muss bessere Rahmenbedingungen schaffen, um den Einsatz und die Forschung in diesem Thema weiter zu stärken“, ergänzt Prof. Dr. Christopher Stoller, Präsident des Air Cargo Clubs Deutschland (ACD).