Frankfurt am Main, 17. März 2022 – Um volatilen Marktsituationen erfolgreich zu begegnen und auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Logistiker in der Lage sein, ihre Lieferketten schnell und flexibel anzupassen. Während viele Start-ups hier die Chancen der Digitalisierung erkannt haben und mittels disruptiver Technologien neue Geschäftsmodelle erschließen, stehen etablierte Unternehmen dem Thema vielfach noch skeptisch gegenüber. Deshalb diskutierte der Aircargo Club Deutschland bei seiner vergangenen Veranstaltung in Frankfurt gemeinsam mit Stefan Böhler, General Manager Germany bei der digitalen Spedition Flexport, über die Folgen dieses Wandels und räumte mit Vorurteilen auf.

 

In den vergangenen Jahren mussten Logistikentscheider neue Wege einschlagen und über ihre Grenzen gehen: angefangen bei dem Handelsstreit zwischen China und den USA über Lockdown-bedingte Lieferketten-Störungen und einer weltweit unsicheren Nachfrage bis hin zu den Sanktionen und Unsicherheiten in Folge des Kriegs in der Ukraine. Vor allem im Luftverkehr haben sich die Frachtkapazitäten nach der Coronapandemie noch immer nicht erholt und durch die Sanktionen im europäischen und russischen Luftraum bleibt die Lage weiterhin angespannt. Dies wirkt sich auch auf die verfügbaren Kapazitäten für die Seetransporte aus, welche ebenfalls knapp sind.

 

Doch was können Logistiker tun, um auch in Krisenzeiten erfolgreiches Supply-Chain-Management zu betreiben und Lieferketten aufrecht zu erhalten? Laut Stefan Böhler, General Manager Germany bei der digitalen Spedition Flexport, sind vor allem Schnelligkeit und Effizienz wichtig: „Volatile Marktsituationen machen schnelles Handeln unerlässlich, und die Voraussetzung dafür bilden agile Entscheidungsprozesse und Echtzeitkommunikation. Die Pandemie lehrte uns, dass ein schneller Informationsaustausch und eine funktionierende, vertrauensvolle Partnerschaft zwischen allen Akteuren zuverlässige Mittel sind, um eine Lieferkette in kürzester Zeit neu zu justieren und flexibel auf verfügbare Alternativrouten, zum Beispiel auch auf Schiene oder Straße, umzulegen.“

 

Um einen solchen Informationsaustausch möglichst effizient zu gestalten, brauche es laut Böhler digitale Technologien, die Echtzeitinformationen und Datenanalysen für die gesamte Lieferkette bereitstellen. Hier setzt Flexport an. Die digitale Spedition wurde 2013 im Silicon Valley gegründet und hat eine cloudbasierte Logistikplattform entwickelt, mit deren Hilfe alle Stakeholder entlang der globalen Lieferkette unabhängig von Zeit und Raum in einem einheitlichen System direkt miteinander kommunizieren und transparenten Zugriff auf alle wichtigen Sendungsinformationen besitzen. Darüber hinaus verknüpft sie moderne Prognose-Tools auf Basis intelligenter Datenanalysen, wodurch sich selbst unter schwierigsten Marktbedingungen alternative Handlungsoptionen eröffnen, die sich unter Berücksichtigung aller Informationen umfassend und vor allem in Echtzeit bewerten lassen.

 

„Es ist absehbar, dass Marktschwankungen zur neuen Normalität werden. Aus diesem Grund müssen Logistikentscheider in der Lage sein, ihre Strategien und Entscheidungen jederzeit flexibel und schnell an aktuelle Gegebenheiten anpassen zu können. Die künftige Wettbewerbsfähigkeit wird davon abhängen, ob Unternehmen heute die Chancen der Digitalisierung nutzen“, ergänzt Stefan Böhler. Erst Anfang Februar hatte Flexport eine Serie-E-Finanzierungsrunde mit 935 Millionen Dollar abgeschlossen. Mit dem neuen Kapital will das Unternehmen, das mittlerweile an 160 Standorten weltweit aktiv ist (davon 23 eigene Standorte), die Entwicklung der Technologieplattform weiter vorantreiben, um in neue Märkte zu expandieren, und strategische Partnerschaften einzugehen.

 

„Die Logistikwelt ist sehr komplex, doch noch immer werden viele Prozesse analog dokumentiert, was häufig nicht nur ineffizient ist, sondern auch intransparent. Hier können etablierte Logistiker von digitalen Start-ups lernen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Doch auch Start-ups können von dem Know-how etablierter Unternehmen profitieren. Letztendlich sind auch Kooperation ein Geben und Nehmen, wovon die gesamte Branche, insbesondere in herausfordernd bleibenden Zeiten wie diesen, nur gewinnen kann“, sagt Prof. Christopher Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland.

 

Über den ACD:

Der Aircargo Club Deutschland (ACD) wurde 1963 als branchenbezogene Interessens- und Diskussionsplattform zur Förderung des Luftfrachtverkehrs gegründet. Die rund 250 Mitglieder sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Sie repräsentieren eine Wachstumsbranche, die Menschen, Länder und Industrien verbindet und den freien Welthandel ermöglicht.

 

Über Flexport:

Flexport ist eine digitale Spedition und unser Ziel ist es, den globalen Handel für alle so einfach wie möglich zu gestalten. Flexports Plattform für globale Logistik bildet Transportdaten transparent ab, um komplexe Entscheidungen innerhalb der Lieferkette zu erleichtern. 2021 haben Unternehmen jeder Größe – von aufstrebenden Marken bis hin zu den Fortune 500 – die Technologie und den Service von Flexport genutzt, um Waren im Wert von mehr als 17 Milliarden Euro zwischen 112 Ländern zu transportieren. Der Umsatz in 2021 hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und 3,2 Milliarden US-Dollar eingenommen. Flexport hat 2.700 Mitarbeiter in 23 Niederlassungen weltweit und bedient die restlichen Länder über ein in die Plattform integriertes Partnernetzwerk. In Deutschland ist Flexport mit einem Standort in Hamburg und 52 Mitarbeitern vertreten. Weitere Standorte folgen.

Mehr Informationen unter https://de.flexport.com.